DER MOTORRAD LUFTFILTER - REINIGUNG UND TAUSCH
Die Reinigung oder der Tausch des Motorrad Luftfilterelements gehört zu den wichtigsten Inspektionsarbeiten, denn verschmutzte oder gar defekte Luftfilter können erhebliche Schäden am Bike verursachen.
Die Aufgabe eines jeden Motorrad Luftfilters besteht darin, die vom Motor angesaugte Luft zu filtern und das Eindringen von Schmutzpartikeln in den Motor zu verhindern. Ist dies durch den Filter nicht mehr gewährleistet, können Schmutz, Sandkörner oder andere Fremdstoffe und Partikel in den Brennraum des Motors gelangen und zu starkem Verschleiß von Kolbenringen und Zylindern führen. Außerdem sind Luftfilter der Ansaugleistung des Motors angepasst, so dass bei einem verstopftem Luftfilter wesentlich mehr Kraftstoff über den Vergaser angesaugt wird, was zu einem zu fetten Gemisch, einer schlechten Verbrennung und somit zu einer verminderten Motorleistung führt.
Wie wird der Luftfilter beim Motorrad gewechselt?
Der Luftfilterkasten ist meist nach dem Abbau von Sitzbank oder Seitendeckel oft bereits frei zugänglich. In einigen seltenen Fällen muss allerdings der Tank abgebaut werden. Anschließend wird dann der Deckel des Luftfiltergehäuses entfernt und das Filterelement kann problemlos entnommen werden.
Bei den Filtern unterscheidet man Grundsätzlich die folgenden Luftfilterarten: Trockenluftfilter aus mehrfach gefaltetem Papier, Nassluftfilter mit ölgetränkten Schaumstoffeinsätzen und Dauerluftfilter welche aus Drahtgeflecht mit Baumwolle bestehen. Die Handhabung der Papierfilter ist unkompliziert und einfach. Der Tausch eines solchen Filters erfolgt je nach Motorrad Modell zwischen 10.000 und 20.000 Kilometer. Dazwischen sollte eine regelmäßige Überprüfung erfolgen. Der Papierfilter kann einfach ausgeklopft oder mit Druckluft gereinigt werden, wobei dabei immer von innen nach außen ausgeblasen wird, da die Druckluft sonst den Schmutz in die Poren des Einsatzes drückt. Wenn man schon dabei ist, sollte der Luftfilterkasten ebenfalls gleich mit gereinigt werden - einfach mit einem feuchten sauberen Lappen auswischen.
So reinigt man den Schaumstofffilter beim Motorrad
Sogenannte Nassluftfilter mit Schaumstoffeinsatz sollten zwischen 5000 und 10.000 km geprüft und evtl. gereinigt werden. Dazu das Filterelement ausbauen und mit Kaltreiniger oder Petroleum auswaschen. Danach wird Filter mit Druckluft ausgeblasen oder man lässt ihn an der Luft trocknen. Den Nassluftfilter keinesfalls versuchen auszuwringen, da das Material dadurch seine Form relativ schnell verliert. Zum Schluss wird der gereinigte Filtereinsatz noch eingeölt. Wir empfehlen dazu spezielles Luftfilteröl zu verwenden - aber auch normales Motoröl ist möglich. Wichtig: Nicht zu viel Öl verwenden. Drückt man den Filter zusammen, darf kein Öl austreten. Beim Einbau des Filters unbedingt darauf achten, dass die Dichtkante überall anliegt. Alte und ausgeleierte Schaumstoffelemente können zwar sauber sein, lassen sich aber nicht mehr korrekt einsetzen.
Die Verwendung von Benzin ist nicht zu empfehlen, da Benzin den Kunststoff des Filterelements angreift und dadurch Schaden entstehen könnte!
Wie reinigt man Dauerluftfilter?
Dauerluftfilter haben ein Drahtgeflecht kombiniert mit einem hochwertigen Baumwollgewebe. Die Reinigungsintervalle solcher Filter liegen sehr hoch und können bei normalem Straßenbetrieb bis zu 80.000 Kilometer betragen. Dauerluftfilter werden mit einer speziellen Flüssigkeit gereinigt und danach ausgeklopft oder mit Druckluft ausgeblasen. Der Filter wird jetzt nur noch mit einem speziellen Öl eingesprüht. Besonders bei Motorrädern mit relativ teuren Papierfiltern kann sich die Anschaffung eines solchen Dauerluftfilters rentieren.
Unabhängig von der Art des verwendeten Luftfilters sollte man die Dichtkanten immer dünn mit Fett bestreichen. Ab jetzt kann sich auch das kleinste Schmutzpartikelchen nicht mehr zwischen Luftfilter und Gehäuse mogeln. Wichtig ist auch ein kurzer Blick auf die Verbindungen zwischen Luftfilterkasten und Vergaser. Denn Merke: Der sauberste Luftfilter nützt dir nichts, wenn Schmutz durch lose Schellen, abgerutschte oder rissige Ansaugstutzen eindringen kann!